Flammschutzmittel für Kabel und Leitungen Zersetzen giftige Gase nicht direkt katalytisch, können aber durch ihre verschiedenen Mechanismen indirekt dazu beitragen, das Risiko der Verbrennung und der Entstehung giftiger Gase zu verringern. So funktionieren sie in diesem Zusammenhang:
1. Katalytische Zersetzung brennbarer Materialien: Einige Flammschutzmittel können die Zersetzung brennbarer Materialien in der Kabel- oder Drahtisolierung katalysieren. Bei Hitzeeinwirkung lösen diese Flammschutzmittel chemische Reaktionen aus, die brennbare Verbindungen in weniger brennbare oder nicht brennbare Produkte aufspalten. Indem sie die Verfügbarkeit brennbarer Materialien verringern, behindern sie den Verbrennungsprozess, was wiederum das Risiko einer Verbrennung und der Entstehung giftiger Gase verringert.
2. Char-Bildung: Obwohl es sich nicht um einen direkten katalytischen Zersetzungsprozess handelt, fördern viele Flammschutzmittel die Bildung einer Verkohlungsschicht auf der Oberfläche der Kabel- oder Drahtisolierung, wenn sie Hitze ausgesetzt werden. Diese Kohleschicht besteht aus kohlenstoffhaltigen Materialien und kann als Barriere dienen und das darunter liegende Material vor der Flamme isolieren. Es kann auch brennbare und giftige Bestandteile einfangen und einkapseln, wodurch deren Freisetzung in die Umwelt verringert wird.
3. Radikalfänger: Flammschutzmittel können als Fänger freier Radikale wirken. Bei der Verbrennung entstehen freie Radikale, die bei den Kettenreaktionen der Verbrennung eine entscheidende Rolle spielen. Flammschutzmittel fangen diese freien Radikale ab und verhindern so, dass sie weitere Verbrennungsreaktionen auslösen. Durch die Unterdrückung der chemischen Kettenreaktion reduzieren Flammschutzmittel die Intensität der Flamme und begrenzen die Entstehung giftiger Gase.
4. Reduzierte Sauerstoffverfügbarkeit: Anorganische Flammschutzmittel wie Aluminiumhydroxid oder Magnesiumhydroxid geben beim Erhitzen Wasserdampf ab. Dieser Wasserdampf kann die Sauerstoffkonzentration in der Nähe der Flamme verringern. Da Sauerstoff für die Verbrennung unerlässlich ist, können niedrigere Sauerstoffwerte den Verbrennungsprozess behindern und so das Risiko einer Verbrennung und der Entstehung giftiger Gase verringern.
Obwohl diese Mechanismen giftige Gase nicht direkt katalytisch zersetzen, tragen sie insgesamt zum Brandschutz bei, indem sie die Ausbreitung von Flammen begrenzen, die Intensität der Verbrennung verringern und die Entstehung von Rauch und giftigen Dämpfen während eines Brandereignisses minimieren. Dies ist von entscheidender Bedeutung für den Schutz von Sachwerten und Menschenleben im Falle eines Brandes von Kabeln und Leitungen.